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aktuelle debatte um die studie von Katja Rost und Margit Osterloh

Aktuell sorgt eine noch unveröffentlichte Studie von Katja Rost und Margit Osterloh zu den Ursachen der „Leaky Pipeline“ für hitzige Debatten. Befragt wurden (gemäss Sonntagszeitung) 10‘000 Studierende zum Thema Gleichstellung. Einige Medien interpretierten die Ergebnisse einseitig und zementierten mit reisserischen Schlagzeilen alte Rollenmodelle.

Die Fakten

  • Fakt ist gemäss Studie (wir beziehen uns auf zitierte Zahlen von Campax), dass die Mehrheit beider Geschlechter sich eine:n Partner:in wünscht mit gleichen oder geringeren Karrierechancen. Das heisst, junge Menschen streben heute mehrheitlich egalitäre Beziehungen an.
  • Die Studie zeigt zudem auf, dass der Geschlechterunterschied bei den Karriereambitionen gering ist. Konkret streben 23% aller weiblichen Befragten in «Frauenfächern» und 28% in «Männerfächern» eine «Führungsposition mit Personalverantwortung» an. Die Zahl ist bei Männern ebenfalls tief, dort streben 25% (in «Frauenfächern») und 35% (in «Männerfächern») eine solche Position an.
  • Das bedeutet, dass Führungspositionen für einen Grossteil der Studierenden als nicht attraktiv gelten – unabhängig vom Geschlecht. Hier liegt die eigentliche Knacknuss, welche die Wirtschaft zum Nachdenken anregen sollte. Schliesslich wird dringend Nachwuchs gebraucht.

𝐀US UNSERER SICHT BESTÄTIGT DIE AKTUELLE DEBATTE FOLGENDES:

  • Gut aufbereitete Fakten inklusive Implikationen für die Wirtschaft und Gesellschaft sind enorm wichtig für eine sachliche und konstruktive Diskussion – verkürzte Darstellungen sind höchst unproduktiv.
  • Wir befinden uns inmitten eines grundlegenden gesellschaftlichen Wandels, der – nicht überraschend – vielerorts für Verunsicherung sorgt: Das macht eine umsichtige und sorgfältige Berichterstattung umso zentraler.
  • Alte Rollenmodelle und Mythen sitzen so tief, dass sie sogar den Blick auf Fakten trüben können – auch hier hilft es, wenn man seine eigene Interpretation aus «diversen» Perspektiven hinterfragt.
  • Es gilt jede Möglichkeit zu nutzen, neue Rollenmodelle beider Geschlechter sichtbar zu machen, um den Kultur- und Strukturwandel voranzutreiben.

Genau dafür engagieren wir uns als grösster Schweizer Verband für Gleichstellung in der Wirtschaft mit einem umfassenden Programm und regelmässigen Whitepapers sowie dem Gender Intelligence Report.

WARUM?

  • Die heutigen Strukturen kreieren systemisch Abhängigkeitsverhältnisse, weil aufgrund fehlender Vereinbarkeit jeweils einer der Partner nach der Familiengründung das Arbeitspensum über längere Zeit reduzieren muss – egal ob Mann oder Frau. Die Folgen davon belasten nicht nur die Individuen, z.B. bei einer allfälligen Trennung, sondern auch unsere Wirtschafts- und Sozialsysteme.
  • Wir sind der Ansicht, dass die Schweizerinnen und Schweizer ein Modell verdienen, welches allen Individuen in diesem Land Vereinbarkeit und damit wirtschaftliche Eigenständigkeit ermöglicht.

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